hellgrüne bis dunkelgrüne Hügellandschaft

Inklusion

Ausnahmen zur Regel machen

Wenn anderssein normal ist

Eines der Kernziele von Inklusion ist, dass Kinder mit einer Behinderung und besonderem Förderbedarf zusammen mit Kindern ohne Behinderung und besonderem Förderbedarf unter einem Dach gefördert und begleitet werden. Im Bildungssystem bedeutet dies, unterschiedliche Gruppen individuell zu unterrichten. Diese Alltagsförderung hat den Vorteil, dass sie zum einen zeitsparend ist und zum anderen Lernerfahrungen im gewohnten Umfeld durch Wiederholung im aktiven Spiel mit anderen Kindern gemacht werden können ohne spezielle Förderzeiten zu vereinbaren. Sollte eine spezielle oder zusätzliche Förderung erwünscht sein, kann diese selbstverständlich in Absprache mit den Therapeuten und dem Fachpersonal während unserer Öffnungszeiten in unseren Räumen erfolgen. Der Vorteil hierbei ist, dass sich die Kinder in ihrem gewohnten Umfeld bewegen und orientieren. Die Zeit sich also extra dafür auf den Weg zu begeben entfällt und kann zum Beispiel für gemeinsame Freizeit genutzt werden. Mit dem Thema Inklusion beschäftigte ich mich schon während meiner Schulzeit. Dieser Begriff und die damit zusammenhängenden Arbeitsweisen und Methoden finden erst seit kürzerer Zeit Einzug, wurden aber schon in Teilen unter anderem Namen vor Jahren auf Waldorfschulen praktiziert. Schüler mit Behinderung oder besonderem Förderbedarf fanden sich auf meiner Schule inmitten der Schulklassen zwischen Schülern ohne Behinderung wieder.

 

Menschen mit Behinderung zu begegnen, mit ihnen zusammen zu arbeiten, in jeglichen Bereichen zu unterstützen, war hier alltäglich. Die Hemmschwelle, auf Menschen mit Behinderung zuzugehen, Teil des eigenen Lebens zu sein, wurde bereits in jungen Jahren überschritten. Schüler Freier Waldorfschulen leisten unter anderem ein drei wöchiges Sozialpraktikum ab. Meines absolvierte ich in einem SOS Kinderdorf. Nach meiner Schulzeit arbeitete ich ein Jahr lang im Waldorfkindergarten Uhlandshöhe in Stuttgart. Während meiner Zeit dort betreute ich auch ein Mädchen, welches mit einem "offenem Rücken" zur Welt kam (Spina Bifida). In meiner alltäglichen Arbeit und im speziellen im Bereich der Inklusion greife ich auf all meine Erfahrungen zurück, welche ich während meiner Schulzeit und darüber hinaus erfahren durfte. Umso mehr hat es mich gefreut, dass ich diese Erfahrungen nun mit meiner Arbeit qualifiziert verbinden kann. Die bereits oben aufgeführten Entwicklungsziele werden, wenn möglich, größtenteils übernommen. Die Bildungsbereiche richten sich jetzt schon nach der Bildungsvereinbarung von Nordrhein - Westfalen. Deren Ziele beinhalten die Bildungsgrundsätze ( § 13a KiBiz ), die alltagsintegrierte Sprachbildung und Beobachtung (§ 13c KiBiz ), weitergehende fachliche Diskurse und Fragen der Evaluation und Weiterentwicklung der Bildungsarbeit im Elementarbereich. Ein wichtiger Inhalt eine drohende Behinderung abzuwenden bzw. mit einer Behinderung zielgerichtet im Alltag arbeiten zu können ist der Teilhabe- und Förderplan des LWL. Eine medizinische Diagnose, die Einschätzung der Eltern, die tägliche Arbeit mit und am Kind in der Kindertagespflegestelle lässt ein Bild des Kindes entstehen auf dessen Basis ein weiteres Vorgehen erarbeitet wird. Hinzu kommt auf Wunsch ein Austausch mit den Therapeuten, Fachpersonal, Ärzten und der Frühförderstelle. Ziel soll eine Dokumentation der Fortschritte sein, die in Bezug auf die drohende Behinderung erreicht wurde. Außerdem wird in diesem der weitere Hilfebedarf des Kindes beschrieben sowie Angaben darüber gemacht, was zur Realisierung der bedarfsgerechten Hilfe unternommen wird. Es findet eine kontinuierliche Überprüfung der Ziele und Maßnahmen statt um eine dauerhafte und sichere Förderung und somit die Teilhabe des Kindes im Alltag mit anderen in unterschiedlichsten Situationen zu gewährleisten.

 

Bei Menschen mit besonderem Förderbedarf kommen weitere Methoden, mehr Ausdauer und Geduld hinzu, um die Entwicklungsziele weitestgehend zu erreichen bzw. die individuellen Anforderungen entsprechend zu erreichen. Eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern ist eine Voraussetzung um die Arbeit und das Spiel zielgerichtet zu gestalten. Durch die Vernetzung einiger Tagesmütter und Tagesväter, an deren ich beteiligt bin, steht ein weiterer Erfahrungspool zur Verfügung auf den durch die neuen Medien kurzerhand zugegriffen werden kann und Erfahrungswerte geteilt werden können. Inklusion ist nicht nur wichtig für das inkludierende Kind sondern ebenso für den Rest der Gruppe. Gemeinsames Leben und Lernen mit aller Verschiedenheit wird zu etwas Selbstverständlichem, denn je jünger die Kinder sind, desto geringer sind ihre Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung.

 

Hofkinder Schallern bietet ihnen und ihrem Kind die Möglichkeit  in Kontakt mit Mensch und Tier zu treten. Tiere im Allgemeinen haben eine therapeutische Wirkung. Von Scheu über langsames annähern bis hin zum Streicheln und Berühren freunden sich Mensch und Tier an und finden zueinander. Des Weiteren können wir ihnen bei Interesse heilpädagogisches Reiten anbieten. Dieses findet auf dem nebengelegenen Reitplatz unter Anleitung einer Heilpädagogin statt und kann zusätzlich vereinbart werden.

Lama und Mädchen in Gummistiefel, Mädchen umarmt Lama
dunkelgrünes Gras
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